Meinolf Ellers
Geschäftsführer UseTheNews gGmbH
Herr Ellers, was ist aus Ihrer Sicht derzeit das größte medienpolitische Problem/die größte medienpolitische Baustelle?
Die Sicherung einer flächendeckenden lokaljournalistischen Versorgung und die Vermeidung von regionalen Nachrichtenwüsten, wie wir sie etwa schon in den USA erleben. Nötig dafür sind neue digitale Angebote jenseits der traditionellen gedruckten Tageszeitung, die der nächsten Generation beweisen, dass ein moderner Journalismus vor Ort essentiell für gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Möglichkeit der eigenen demokratischen Mitsprache und Beteiligung ist. Der dafür notwendige Transformationsprozess stellt die Verlage vor große Herausforderungen und droht viele zu überfordern.
Was tut die handelnde Medienpolitik zur Lösung dieses Problems? Und was sollte Ihrer Einschätzung nach konkreter getan werden?
Gebraucht wird eine zielgerichtete Forschungs- und Innovationsförderung, wie sie in vielen anderen Branchen gelebte Praxis ist. Das betrifft vor allem den Zugang zu digitalen Technologien und Künstlicher Intelligenz auf Spitzenniveau sowie die Förderung von neuen Kooperationsmodellen, die auch universitäre Forschung und die Gründerszene einschließen.
Welche Rolle spielt hierbei für Sie der BKM Wolfram Weimer – fühlen Sie und Ihre Branche sich von ihm bisher gut vertreten?
Seine Vorvorgängerin Monika Grütters hat seinerzeit ein erstes Programm zur Förderung des KI-Einsatzes in der Kreativwirtschaft und damit auch in den Verlagen auf den Weg gebracht. Ich würde mir wünschen, wenn Wolfram Weimer und die Bundesregierung genau hier anschließen würde.
Meinolf Ellers

Meinolf Ellers ist Geschäftsführer der #UseTheNews gGmbH. Er kam bereits 1985 zur dpa und war unter anderem Reporter, Auslandskorrespondent und Ressortleiter. Maßgeblich koordinierte er seit 1996 die Entwicklung der digitalen Angebote der Agentur und baute als Geschäftsführer die Tochter dpa-infocom auf. Als Co-Initiator war er an der Gründung des weltweiten Agentur-Netzwerks MINDS International, der Innovations-Konferenz Scoopcamp sowie am Startup-Programm next media accelerator und dem Datenprojekt DRIVE beteiligt.
Foto: dpa
Das Format: 3 Fragen – 3 Antworten
Herausforderungen, Erfahrungen, Chancen: In Kurzinterviews sprechen wir mit Akteur:innen in der Medienlandschaft zur Finanzierung und Förderkulisse von Journalismus sowie zu Fragestellungen rund um gemeinnützigen und gemeinwohlorientierten Journalismus.







