Christian Meier
Medienredakteur „Die Welt“
Gemeinnütziger Journalismus – braucht es das oder kann das weg?
Kommt darauf an, denn „den“ gemeinnützigen Journalismus gibt es nicht. Worauf kommt es an? Darauf, dass der gemeinnützige Journalismus eine Funktion erfüllt, die öffentlich-rechtlicher oder privat finanzierter Journalismus nicht erfüllt. Und darauf, dass er sich in den Dienst der Gemeinschaft stellt, ohne dabei eine politische Agenda zu verfolgen.
In einer idealen Welt: Wie können sich Nonprofit- und Forprofit-Journalismus ergänzen?
Jeder Journalismus sollte ich in den Dienst der Gesellschaft stellen, unabhängig von der jeweiligen Finanzierung. Darum bin ich auch unsicher, ob sich beide Formen der Finanzierung wirklich ergänzen können – oder tatsächlich miteinander im Wettbewerb stehen.
Welche Rolle hat der öffentliche-rechtliche Journalismus in zehn Jahren?
Er wird weiter eine große Rolle spielen, wenn der öffentlich-rechtliche Rundfunk sich auf seine Kernaufgaben konzentriert und seinen Auftrag erfüllt, sich in den Dienst der gesamten Gesellschaft zu stellen. Wenn es den Managern der Anstalten aber darum geht, vor allem ein System zu bewahren, das in seinen Strukturen nicht mehr zeitgemäß ist, dann wird die Akzeptanz tendenziell eher sinken, was sich auch auf den Journalismus auswirken würde.
Christian Meier
Christian Meier ist seit 2015 Medienredakteur der „Welt“-Gruppe. Zuvor hat er als Redakteur für Branchenmagazine („Kressreport“, „Meedia“) und freier Autor für verschiedene Medien gearbeitet. Er ist Co-Host des Podcasts „Die Medien-Woche“.
Foto: Privat
Das Format: 3 Fragen – 3 Antworten
Herausforderungen, Erfahrungen, Chancen: In Kurzinterviews sprechen wir mit Akteur:innen in der Medienlandschaft zur Finanzierung und Förderkulisse von Journalismus sowie zu Fragestellungen rund um gemeinnützigen und gemeinwohlorientierten Journalismus.