Wenn Einnahmequellen den profitorientierten Journalismus auszutrocknen beginnen, drohen mittelfristig Gefahren auch für die Demokratie. Insofern ist unstrittig und überlebensnotwendig, dass es eine stabile Säule für gemeinnützigen und gemeinwohlorientierten Journalismus geben muss. Dieser Pfeiler muss auf einem breiten Fundament stehen: „Finanzielle Spritzen“ durch Spenden, Erbschaften, Stiftungen und so weiter reichen auf Dauer nicht aus. Neue Wege müssen gewagt, Grenzen der bisherigen Finanzierung überwunden, Ideen ausgelotet und praktische Erfahrungen gesammelt werden. Dazu gehört: Der Staat muss die rechtlichen Rahmenbedingungen verbessern und die Zivilgesellschaft mit Wertschätzung die „vierte Gewalt“ stärken. Aber ohne die Innovationsbereitschaft der mündigen Bürger:innen und eine engagierte Aufgeschlossenheit aller Nutzer:innen bleibt es schwierig.

Jupp Legrand

Otto Brenner Stiftung

Jupp Legrand ist Sozialwissenschaftler und Geschäftsführer der Otto Brenner Stiftung. Nach wissenschaftlichen Tätigkeiten an der Uni Bonn, im Deutschen Bundestag und in einem Verlag ist er seit Mitte der 90. Jahre Mitarbeiter der Vorstandsverwaltung IG Metall in Frankfurt am Main. Erst als Referent in der Grundsatzabteilung, dann als Leiter der Sozialpolitik und seit 2008 verantwortet er als Geschäftsführer der Otto Brenner Stiftung den Aufbau und die Entwicklung einer medienpolitischen Säule in der Stiftungsarbeit – zu der neben vielen medienkritischen Publikationen auch die Profilierung des Otto Brenner Preises für kritischen Journalismus zählt.

Foto: Otto Brenner Stiftung

Die Lösung

Wie kann gemeinnütziger oder gemeinwohlorientierter Journalismus funktionieren? Hier formulieren Vordenker:innen aus der Medienbranche inspirierende Gedanken zu Lösungsansätzen, mit denen wir den Journalismus besser machen können.